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Das Göttinger Zeitzeugenprojekt

Bereits in den frühen 1980er Jahren hat sich die Freie Altenarbeit mit dem Aufbau des legendären „Sonntagsstübchens“ im Göttinger Kommunikations- und Aktionszentrum (KAZ) für innovative Aktivitäten im Begegnungs- und Bildungsbereich eingesetzt; mehr zur Geschichte des Vereins finden Sie hier ....

Profilschärfend war in den 90er Jahren der Aufbau des Göttinger Zeitzeugenprojektes. Den Begriff Zeitzeugin/Zeitzeuge verwenden wir für Menschen unterschiedlichen Alters, die ihr Leben selbstkritisch reflektieren und öffentlich darüber sprechen möchten. 
1995 begannen wir auf Initiative älterer Vereinsmitglieder und WG-Bewohnerinnen mit der Entwicklung und dem Aufbau dieses neuen Projektes. Anregungen erhielten wir von ähnlichen Projekten in anderen Städten, die in den 90er Jahren infolge der oral-history-Forschung und einer sich verändernden Altenbildungsarbeit entstanden waren.

Generationen gestalten gemeinsam

Mit den generationenübergreifenden Zeitzeugengesprächen konnte ein neues Angebot in den Räumen des "Goldgrabens" etabliert werden.

Unter dem Label Erzählcafé wurde ein öffentlicher Kommunikationsort geschaffen, der das biographische Erzählen in den Mittelpunkt rückt. Erzählkultur, Verständigung zwischen Alt und Jung auf Augenhöhe, Generationendialog, Nebeneinander unterschiedlicher Erinnerungswelten sind einige Stichwörter hierzu.

Die Erzählcafés sind für viele Interessierte ein "Türöffner" für ihre Teilnahme an längerfristig angelegten Biographiegruppen, um sich intensiver mit ihrer persönlichen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft beschäftigen zu können.

Zeitzeugendialoge mit SchülerInnen, unsere Schulprojekte, ermöglichen authentische und erfahrungsbezogene Unterrichtsgespräche und stoßen bei Jugendlichen auf begeisterte Resonanz.

Wir verstehen uns als einschlägiges Praxisprojekt, das auf Erkenntnissen der sozialwissenschaftlichen Biographieforschung fußt. In regelmäßigem Wissenschafts-Praxis-Austausch ("Theorie trifft Praxis") mit der Universität Göttingen (Pädagogisches Seminar) reflektieren wir Schlüsselthemen und Herausforderungen pädagogischer Biographiearbeit und sehen dies als einen wesentlichen Beitrag zur Projektentwicklung und Qualitätssicherung.

Auf dem folgenden Schaubild über das Göttinger Zeitzeugenprojekt lässt sich besonders gut die Vielfältigkeit des Projektes erkennen (ppt als pdf-Datei).

Selbstverständlich stehen die vielfältigen öffentlichen Angebote und Aktivitäten des Vereins den Bewohnerinnen der Alten-WG offen („Wohnen und Lernen unter einem Dach“).

Folgende Bausteine des Göttinger Zeitzeugenprojektes sind verwirklicht:

Erzählcafés:

Orte des öffentlichen Erinnerns

Aktuelle Politische Foren:

Diskussion gesellschaftlich kontroverser Themen 

Biographiegruppen:

geschützte Orte des individuellen Erinnerns in moderierter Kleingruppe (auch geschlechter- und generationenübergreifende Gruppen)

Schulprojekte:

Gespräche zwischen Jugendlichen und ZeitzeugInnen

Planungsgruppe:

Aktive Teilhabe an der Veranstaltungsplanung

Theorie-Praxis-Treffen: 

Dialog zwischen "Praxisprojekt" und "Wissenschaft"

 

Vertiefende Informationen zum Göttinger Zeitzeugenprojekt, und speziell zum Erzählcafé, finden Sie in folgendem Hintergrundbericht von Regina Meyer: "Ort des öffentlichen Erinnerns und des Generationengesprächs" (pdf-Datei), der 2007 in der Fachzeitschrift für politische Jugend- und Erwachsenenbildung des AdB erschienen ist.

Die Veranstaltungen des Zeitzeugenprojektes finden in pädagogischer Verantwortung des VNB – Landeseinrichtung der Erwachsenenbildung statt. 

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Seite aktualisiert am 12.08.2016