Biografisches Schreiben online
Schmuck bedeutet nicht nur Perlen, Ketten und Armbänder, es ist ein Begriff für Schönheit, Reichtum und Wertigkeit. Dabei ist auch das sehr subjektiv und jeder findet andere Dinge schön. Zum Glück! Trotzdem gibt der Blick in die Schmuckschatulle einige Schätze frei und sorgt dafür, dass sich die Besitzerin SCHÖN UND REICH fühlen kann. Oder dass es ein toller Tag ist, an dem man sich schmücken muss mit BROSCHEN AM BAUCH, auf dass alle teilhaben an der großen Lebensfreude. Es geht aber auch ohne: SCHMUCKLOS SCHÖN durch regennasse Kleidung und ohne verwischte Schminke. Schmuck haben kann bedeuten, dass man wer ist, dass man zu einer oberen Schicht gehört. Dies wird schon deutlich durch DIE KLUNKER VON ENTENHAUSEN in dem Comic "Weihnachten für Kummersdorf" von 1954. Und wo wir schon bei Weihnachten sind ... Weihnachtsbäume werden geschmückt und Häuser mit Lichterketten verziert und Texte werden mit Metaphern und SCHMÜCKENDEN WORTEN verziert.
Ab wann ist man erwachsen, reif, selbstverantwortlich? DER WEG IN DIE SELBSTSTÄNDIGKEIT ist nicht immer gleichzusetzen mit dem Erreichen der Volljährigkeit. Er beginnt schon früher, manchmal, oder bleibt selbst nach dem 18 Lebensjahr in Abhängigkeitsverhältnissen. Bis 1975 war man sowieso erst mit 21 Jahren volljährig. Außer man kam aus der DDR. Da durften die 18 Jährigen schon seit 1950 ihre Rechte und Pflichten des Erwachsenen wahrnehmen. Einfach war das auch nicht, vor allem nicht für EINEN 18 JÄHRIGEN FLÜCHTLING IN DER BRD, dessen Freundin über die Widrigkeiten dieser Zeit berichtet.
Ein nicht ganz einfaches Thema, die intime Wäsche. Ist sie doch immer ein bisschen mit Scham besetzt. Das war nicht immer so. Als Kinder guckten wir unbeschwerter auf die Unterhosen der Nachbarn, die an der Leine trockneten. Da gab es selbstgestrickte, kratzige Unterhosen und Fremde, die die Wäsche mopsen wollten. Ein langer Weg von der UNTERWÄSCHE ZUR INTIMKLEIDUNG HEUTE. Ja, das Thema ist besonders. Es weckt ERINNERUNGEN AN UNTERWÄSCHE, SCHLAFANZÜGE UND STRUMPFHOSEN. Das ist doch toll. Da kann man als junger Mensch richtig was lernen, wenn über Hüfthalter und Leibchen berichtet wird. Die Schlafanzüge sind da schon weniger spektakulär. Obwohl die besondere CALIDA LIEBE ODER DER SCHLAFANZUG NOTSTAND schon auch von einer intimen Beziehung künden.
Einer Schreiberin fiel zum Thema Stühle nichts ein und dann wurde ein Foto gefunden mit einem kleinen Mädchen auf einem PARADESTUHL. Danach sprudelten die Erinnerungen. So auch bei einer anderen Schreibenden, die sich vor Stühlen nicht retten konnte und eine STÜHLE STORY darüber schrieb. Es gibt nämlich gar nicht so wenig Stühle und sie sind auch alles andere als banal. Denn sie können auch zu FLIEGENDEN STÜHLEN mutieren. So hat jeder Stuhl eine Geschichte und einige Bänke eine neue Funktion. ÜBER STÜHLE UND BÄNKE kann man also doch weit mehr schreiben, als anfänglich gedacht.
Geborgenheit und Gemütlichkeit sind keine leichten Themen. Zu Weihnachten noch schwerer. Aber vielleicht auch nicht. Vielleicht lässt sich dieses Thema genau jetzt gut anfassen, wo die Ansprüche an ein gemütliches Fest steigen. Mit einem Keks ist es nicht getan. Und ohne Baum, Schnee und Kerzenlicht SCHLÄGT WEIHNACHTEN AUF'S GEMÜT(LICHKEIT). Also lieber nicht über Geborgenheit grübeln. Und schnell mal den Mann fragen. Der antwortet souverän "GEBORGENHEIT IST SICHERHEIT". Wahr gesprochen und schrecklich zu überlegen, wievielen Menschen zu Weihnachten an Beidem mangelt.
Zwölf Sternzeichen gibt es und jeder Mensch hat eines. Und dazu noch den Aszendenten und schon weiß man, wen man vor sich hat und womit man rechnen muss. Nein, zum Glück ist ASTROLOGIE kein so leichtes Feld und Menschen keine Opfer ihrer Horoskope. Aber interessant ist es schon und manchmal auch so leicht, schlechte Charaktereigenschaften auf Sternzeichen zu schieben. So entzünden sich tiefe Familiendramen an ZWILLINGEN UND ANDEREN EMOTIONEN. In Kriegszeiten ist es das Letzte, womit Menschen sich beschäftigen. Ob ihre Kinder einem bestimmten Tierkreiszeichen zuzuordnen sind, ist nicht wichtig, wenn die Kinder vor Hunger zu sterben drohen. Für Eine ist das der Grund WARUM SIE KEINEN BEZUG ZU STERNZEICHEN HAT.
Am 13. Juli 2022 wurden endlich wieder die Eingangstüren zu den Gemeinschaftsräumen der Alten-WG am Goldgraben 14 weit geöffnet. Die Freie Altenarbeit hat zu einer Lesung eingeladen und viele interessierte Besucher fanden einen Platz im repräsentativen Wohnzimmer im ersten Stock der Jugendstilvilla. Sie sind gekommen, um die Geschichten der Autor*innen zu hören, die in den Kursen zum Biografischen Schreiben entstanden sind.
„Vier Autorinnen werden Ihnen heute ihre Texte vorlesen", versprach Laura Marahrens und erwähnte drei weitere Geschichten von abwesenden Autorinnen, die sie in Vertretung vorstellen wird. Durch ein Programmblatt und eine Bildschirmpräsentation konnten die Besucher den sieben verschiedenen Themenbereichen, zu denen geschrieben wurde, gut folgen.
Den Anfang machte Karola Hagedorn mit einem Text zur Roten Straße 34 - dem heutigen Holbornschen Haus - im Jahre 1973. Als die Teilnehmer*innen während eines Schreibtreffens das Thema Küche behandelten, war ihr eine Begebenheit mit Ihrem Wohnungsnachbarn eingefallen, der ein offenes Feuer entzündete, um eine Dose aufzuwärmen. Keine gute Idee im Fachwerkhaus.
Ein paar Jahrzehnte früher, so berichtete die aus Frankreich angereiste Autorin Gisela Roth-Bernstein, wurden in einer leipziger Küche die schwer erhamsterten Vorräte beim geheimen Kuchenbacken verspielt.
Das Thema Badezimmer wurde am letzten Termin eines sechsteiligen Online-Schreibkurses behandelt. Gabriele Ziegler hatte in einer zweistündigen Zoomkonferenz in 30 Minuten eine Geschichte über sich selbst als kleines Mädchen im Badezimmer verfasst, das selbstvergessen spielt, wie es Wasser an durstige Kinder in Afrika ausschenkt.
Im März 2021 verfasste Swantje Eigner-Thiel den Text „Kleines Sternchen" und sorgte während der Lesung für andächtige Stille und ein mögliches Erinnern an die früh verstorbenen Sternenkinder.
Laura Marahrens, die jedes Thema durch eine Zusammenfassung vorstellte, las die Geschichte von Gerlinde Kühn zum Thema Deo und Parfum vor, das Frau Kühn um die Erinnerung an Gestank erweitert hatte. Da war die Rede von süß duftenden Autoabgasen. Kontrastiert wurde dieser Text durch das Gedicht „(Fl)aschenputtel" von Kerstin Elix, das von ausgestorbenen Märchenprinzen und Heimweh berichtet.
Damit waren fast alle Autorinnen der Lesung bis zur Pause ein erstes Mal aufgetreten. Die Zuhörer*innen hatten einen ersten Eindruck von dem besonderen Stil der Schreiberinnen bekommen und konnten sich nun auf den zweiten Teil freuen, der mit so besonderen Titeln wie „Das schwarze Monster" oder „Karin B" aufwarten konnte.
Mit dem Thema Post und den erinnerten Lebensgeschichten in Briefen ging es weiter. Esther Heling-Hitzemann, die leider nicht anwesend sein konnte, berichtete in ihrer Geschichte über eine Kiste voller zerrissener Briefe, die sie aufbewahren würde, weil diese Geschichte in Briefen vielleicht für ihre Kinder interessant werden könnte.
An dieser Stelle zeigte sich vielleicht dem ein oder anderen Zuhörenden, welche Möglichkeiten des Ausdrucks, der Erinnerung und Selbstbeobachtung die Methode Biografisches Schreiben anregen kann.
Der folgende Themenbereich „Gedöns" erheiterte durch bildreiche Beiträge zu Gedöns, das einen ganzen Raum füllt und Gedichte in saarländischer Mundart.
Zum Abschluss las Laura Marahrens einen Text, in dem sie Berlin ansprach und ihre Sehnsucht nach dieser Stadt äußerte, in der sie nicht leben möchte, da man die Affäre ja auch nicht heiraten sollte. Sie erklärte ihre Doppelrolle als Leiterin und Teilnehmerin ihrer eigenen Schreibkurse durch ihre Begeisterung für diese Methode. Je mehr Generationen in den Schreibkursen vertreten sind, umso größer und vielfältiger ist der Austausch in der Gruppe über die Themen und die Besonderheit der eigenen Lebensgeschichten.
Mit einem gemeinsamen Gruppenfoto und begeistertem Applaus endete die Lesung der Schreibkurse am 13. Juli 2022. Frau Marahrens und Gabriele Ziegler, die als weitere Kursleiterin tätig wird, versprachen den Anwesenden neue Schreibkurse ab September 2022 und bestimmt wird es auch noch eine Lesung geben. Vielleicht zu Weihnachten?!
Laura Marahrens
Freie Altenarbeit Göttingen e.V.
Am Goldgraben 14, 37073 Göttingen
0551 43606
l.marahrens@f-a-g.de
Einen Geruch zu beschreiben ist herausfordernd, deshalb wurde noch eine Farbe hinzugezogen. Manche Farbe orientiert sich an der Verpackung des Parfums, andere an den Inhaltsstoffen des Deos. So ist eines ganz deutlich: ORANGES DEO MUSS NICHT SEIN und gleichzeitig wird hier ein Aufruf gestartet an alle Lesenden, den süßen orangenen Deoduft aufbrauchen zu helfen. Aber der Gedanke an VANILLA KISSES in verwaschenem Gelb schreckt schon genug. Was heißt das nun? Muss man kombinieren? DEOS, PARFUM UND GESTANK. Nein, es gibt noch ganz zauberhafte Geruchtexte, leicht, wolkig und mit ein bisschen Heimweh nach den großen Auftritten. So geht es zumindest dem (FL)ASCHENPUTTEL.
Stadt oder Land? Wo lebt es sich besser? Das kann nicht einfach beantwortet werden. Denn beides hat Vor- und Nachteile. DIE AMBIVALENZ DES DORFLEBENS beschreibt, dass auch auf dem Land Vieles ganz toll und ganz nervig sein kann. Aber STÄDTE SIND AUCH NICHT SCHLECHT. Manche Städte sind aber besser, zumindest im Sommer. Da muss man einfach nach BERLIN. Aber auch unsere gute Heimatstadt Göttingen darf sich Liebeserklärungen erfreuen.
Wird das jetzt das Schreibtreffen der Geständnisse? Nein, wir sind alle ganz ehrliche Häute und EIERPFLAUMEN IN DER HOSENTASCHE haben nichts mit Diebstahl zu tun. Maximal mit kindlicher Mopserei. Nicht so der DREISTE NACHBAR, der einen ganzen Zaun abbaut und seine Umgebung durch einen Steingarten verschandelt. Da ist dann auf jeden Fall alles tot. UM MIT DEM HOLZMANGEL SCHLUSS ZU MACHEN ist dieses Grundstück nicht geeignet. Und auch das trifft nicht die Definition von Diebstahl. Vielmehr ist es so, dass das Über-Ich oder DAS UNRECHTBEWUSSTSEIN in unserer Schreibgruppe schon stark vorhanden ist. Dabei kann es ein Segen sein, wenn kleine Schummeleien nicht geahndet werden.
Das Göttinger Tageblatt war in der Freien Altenarbeit und hat Laura Marahrens und das Biografische Schreiben interviewt. Nachzulesen hier: https://www.goettinger-tageblatt.de/lokales/goettingen-lk/goettingen/freie-altenarbeit-goettingen-neue-kurse-zum-biografischen-schreiben-B4BHG5DS6XULGC46VY7NXEV4DI.html Dadurch kam die Idee über Werbung zu schreiben. Und es ist gleich ein neuer Text entstanden über mein Logo, DEIN LOGO und Logos überhaupt.
Enegie ist Strom, Kraft, Wärme und Lebensenergie und man lernt es erst schätzen, wenn es abnimmt oder beschränkt oder teuer wird. Das lässt einen schon mal in eine PERSÖNLICHE ENERGIEKRISE stürzen. Obwohl die Energiewende ununterbrochen thematisiert wird. Was heißt denn das? Wohin führt diese Wende? Was ist Energie für mich? Was brauche und verbrauche ich? Kenne ich meinen Energieverbrauch? Und könnte es nicht auch mal schön sein, wenn die ENERGIE ABGESCHALTET ist, kurze Zeit zumindest?
Ab Januar 22 wird wieder Biografisches Schreiben von Laura Marahrens angeboten.
Ab dem 18.01.2022 besteht erneut die Möglichkeit in sechs Zoom-Konferenzen zusammen zu wechselnden Themen zu schreiben. Der Kurs findet in der Regel 14 tägig statt und kostet 75,- €. Weitere Termine sind: 08.02., 22.02., 08.03., 22.03. und 05.04.2022. Ein späterer Einstieg ist möglich.
Haben Sie weitere Fragen und Anregungen zum Biografischen und Kreativen Schreiben oder zur Biografiearbeit der Freien Altenarbeit Göttingen e.V.? Dann schreiben Sie gerne eine Mail an l.marahrens@f-a-g.de oder schauen in das neue Veranstaltungsprogramm BiBer 2021-2022.
Was soll denn das sein? Der Held? Die Heldin - noch seltener? Vielleicht die Soldaten deren Namen auf den Kriegsdenkmälern stehen? ALTE HELDEN. UND NEUE? Pipi Landstrumpf könnte genannt werden oder Musikgruppen wie PUR. Aber die nur heimlich, denn eigentlich will man doch echte Helden, solche zum Anfassen wie die GROßEN BRÜDER, die einen inspirieren, ver- und fürsorgen und aus dem Wasser ziehen zur Not. Das hätte DER OFFIZIELLE HELD mit Stalins Gesicht auch gebraucht - jemanden, der vor Tauwetter schützt. Aber das kleine Mädchen wusste gar nicht viel über diesen Helden. Die Eltern und Lehrer hätten bestimmt auch nur eingeschränkt aufgeklärt. Dabei können Lehrer und Leherinnen zu richtigen Helden und Heldinnen werden. Da werden Lieder erfunden und gesungen von den FANS DER LEHRERIN. Und eine Kinderfahrradtour zu ihr nach Hause wird auch unternommen, um etwas mehr über die Heldin zu erfahren. Manchmal fallen die Helden und Heldinnen aber auch von dem Sockel, auf den wir sie gestellt haben. Manchmal ist es auch DIE SCHWESTER.
Kennt ihr das? Ihr habt eine Mitfahrgelegenheit gebucht oder den Daumen raus gehalten und steigt bei einer fremden Person ins Auto und dann stimmt irgendwie die Chemie und man ertappt sich dabei, wie man seine intimsten Geheimnisse ausplaudert. Oder anders herum und der Fahrer erzählt und ihr erfahrt von DEM MÖRDER. Die meisten dieser Begegnungen sind ein Aufeinandertreffen mit FREMDEN. Ob man sich mag oder nicht, die Zeit ist begrenzt und man hat keine Verpflichtungen an die andere Person. Das kann etwas anstoßen: WISSENSTRANSFER geschieht oft und manchmal wird auch etwas Großes eingeleitet, eine Entscheidung wie die Berufswahl. Aber das muss nicht. Es reicht auch SPONTANE SYMPATHIE. Ein nettes Gespräch im Zug, ein Hund, der sich gern auf fremde Füße setzt. Ob da mehr draus wird? Muss nicht.
Gibt es eine Zeit für Glücksbringer? Ist es ein bestimmtes Alter? Brauchen wir besonders viel Glauben oder Aberglauben gar? Wenn die Not zu groß ist, sehen wir das an der Übermacht produzierter Schutzengel, Glücksschweinen und Schornsteinfegern im Kleeblattdjungel. Und trotzdem hat da jemand an mich gedacht. Ich weiß es durch den selbstgebastelten Glückbringer der Enkel. Daran kann man sich festhalten. Aber MIT DER ZEIT ändern sich auch die Glückbringer und wandeln sich von Gegenständen zu Tätigkeiten oder werden sehr privat: Gegenstände wie DIE ZWEI MÜNZEN, die eine eigene Geschichte haben. Der Glaube an Glücksbringer kann auch eine Lebenseinstelung sein: Ist das Glas halb voll oder halb leer? Und obwohl der Arm gebrochen ist, GLÜCK GEHABT hat sie trotzdem und was man nicht alles machen kann mit einem Arm?!
Was fällt euch zu dem Thema "DIE LÜCKE" ein? Es ist nicht gleich die Zahn- oder Parklücke. Diese Wissenslücken wurden schnell gefüllt. Es ist vielmehr die Leere, die das Gehirn nicht versteht, wenn JEMAND FEHLT und die Erinnerung, die Hoffnungen auf Rückkehr und Gefühle von Nähe konstruiert. Die Realität ist eine andere. Eine Lücke ist ein Ort, an dem etwas fehlt oder an den etwas treten kann. Damit besteht eine Chance auf Entwicklung. Aber LÜCKEN SCHLIEßEN kann ein Kraftakt sein und braucht ein neues Lebensmodell oder Mut und aktive Handlung. Und mit etwas Glück meldet sich auch die vermisste Freundin zurück und die LÜCKE IST GESCHLOSSEN. Trauern und Voranschreiten: Beides ist in Ordnung und menschlich und jeder braucht seine Zeit. Trotzdem: MUT ZUR LÜCKE! Denn nur durch Lücken kann man neues Terrain betreten. DIE LÜCKE IM ZAUN - der Weg in die Freiheit.
...noch immer keine Präsenzveranstaltungen!! Aber dafür ein neuer Online-Schreibkurs der Freien Altenarbeit von Laura Marahrens angeleitet und vielen fantastischen schreibenden Personen mit Inhalt gefüllt.
Jeder Mensch hat wohl eine ganz eigene Vorstellung von seiner oder einer anderen Hochzeit. Oder eine Anzahl von Hochzeiten - vielleicht sogar VIER, aber erfüllt von Liebe. Als Kinder denken wir oft an die MÄRCHENHOCHZEIT und feiern dann doch nicht im weißen Kleid, aber trotzdem genau so, wie es zu uns passt. Und manchmal wird aus der Mussehe auch eine KRACHER-HOCHZEIT. Im Nachhinein ist eine Hochzeit - trotz kurzem O - oft auch eine Hochzeit - mit langem O - und VOLLER SCHÖNER MOMENTE und durchleuchtet von sommerlicher Wärme und kurzen Kleidern - eine TRAUMHOCHZEIT also. Auch wenn man nicht selber heiratet und nur HOCHZEITSGAST ist, die kleinen Besonderheiten, DAS ACCESSOIRE, wie der Brautstrauß vom Mann spontan geschnitten, sind die Momente, die hervorstechen, bezaubern und zu Tränen rühren. Sie bleiben in Erinnerung oder werden fixiert als HOCHZEITSFOTOSAMMLUNG im heimischen Wohnzimmer.
Wer jetzt einen Garten hat ist ein Glückspilz. Die Sonnenliegen sind ausverkauft, die Parzellen der Schrebergärten hochumworben und überhaupt herrscht überall Gartenfreude - vor allem IM MAI. Es ist ein wildes Wachsen und ewiges Kümmern... ja ja, man hat so seine Not mit diesem STIEFGARTEN. Viel mehr bekommt man aber zurück: SCHNAPPSCHÜSSE aus vergangen Gartenzeiten und jede Menge Obst und Gemüse. Und wenn man die Entwicklung VOM KLEINGARTEN ZUM GROßGARTEN betrachtet, lernt man wie wichtig es ist "auch mal Fünfe gerade sein zu lassen". Sie sind dem PARADIES sehr nahe diese GÄRTEN MEINES LEBENS. So verschieden sie auch sind, sie spiegeln wider, wer in ihnen werkelt, waltet und wütet. Da muss man manchmal auf den persischen Teppich gehen und GARTENEMPFINDUNGEN nachspühren.
Was kommt uns in den Sinn, wenn wir das Wort Kopfbedeckung hören? Immer wieder Hüte, aber die in einer anderen Zeit und meistens am VATER, weniger Mutter, selten beim Kind. Die Mütter trugen Kopftücher oder Regenhauben aus Plastik, um die Frisur zu schonen. Die Frauen haben DIE KOPFTUCHHOHEIT gegenüber den Männern. Am Hut erkennt man, wer ein Herr und wer ein Kerl war. Wie gesagt, eine andere Zeit. Die KOPFBEDECKUNGEN MEINER FAMILIE geben darüber Auskunft. Die alten Herren tragen Hüte und vererben sie und anderes ... manchmal. GROß MIT HUT bleiben sie in Erinnerung. Und dann öffnen wir die Schranktür und halten Vergessenes, wie den BRAUTSCHLEIER oder Papas hässliche Pudelmütze in den Händen. Und dann? Dann besinnen wir uns auf das Wesentliche und stellen fest: wir sind in den meisten Fällen und ÜBERHAUPT GUT BEHÜTET.
Kein einfaches Thema, dieses Handeln und Hökern und in vielen Geschichte blitzt Fremdschämen und HANDLUNGSUNFÄHIGKEIT auf, aber auch Stolz auf echte Schnäppchen und ehrliche WERTSCHÄTZUNG. Wobei der Weg zum eigenen Wert steinig aber wertvoll ist - ist das verhandelbar? DIE SINTI UND ROMA haben ihre ganz eigene Geschichte mit dem Handel und ihr Wert wurde ihnen systematisch aberkannt. Was tut man, wenn Vorurteile größer sind, wenn der Handel nicht mehr Hökern sondern Klauen bedeutet? Dann ist verschenken schon eine große Leistung. Tauschen wäre einfacher, aber dafür muss man Etwas zum Tauschen haben, womit wir zu der SAMMELLEIDENSCHAFT kommen. Und bei so einem Thema denkt auch jeder an Kaffeefahrten und TEPPICHHANDEL, der meistens genauso verläuft, wie man sich das vorstellt. Schönheit und Autonomie haben halt auch ihren Preis.
Kinder streiten anders. Sie probieren Gefühle, behaupten sich, sind ungerecht, überbordend und schnell wieder versöhnt. Aber wie ist das, wenn wir uns einmischen und EIFERSUCHT VERBOTEN an Geschwisterherzen hängen? Kommunikationstheoretiker*innen hätten dazu ein reiches Sammelsurium an Ratschlägen. STREITEN IST MENSCHLICH! Trotzdem: LIEBER STREITEN als gar kein Streit. Und als Kinder konnten wir es noch: richtig laut, fies und unsachlich streiten, genüßlich raushauen, was mich schon immer nervt ... und trotzdem, da ist auch eine Hemmschwelle - zum Glück - und die meisten Geschwister sind doch sehr froh sich zu haben und auch VEREINT IM STREIT. Aber streitende Kinder können schon ganz schön anstrengend werden - und dann erst SIEBEN IM HOLBORNSCHEN HAUS - auf 16 Quadratmetern ist das eine Herausforderung und als DIE KLEINE hat man eine andere Ausgangsbasis.
Wann denken wir mal wirklich über den Wald nach? Was bedeutet er für uns? EINE WALDBIOGRAFIE kann überraschende Erkenntnisse zu Tage fördern. Da wird zum Beispiel festgestellt: "Ich habe mein Leben lang in der Nähe eines Waldes gewohnt, das wusste ich gar nicht". Wenn wir an WALD denken, werden viele Assoziationen geweckt, Gerüche, Geräusche und viele Erinnerungen. Er ist geheimnissvoll und märchenhaft. In der VORSTELLUNG manchen Kindes erschien der Wald wie die Illustrationen in dem Jugendstil Märchenbuch des Vaters. Wer weiß, vielleicht waren die Wälder der Welt einmal genau so und der Jugendstil träumt dem nach.
Die Zeiten ohne Präsenzveranstaltungen ziehen sich leider in die Länge. Umso besser, dass Laura Marahrens in der Freien Altenarbeit Göttingen e.V. einen weiteren Online-Schreibkurs anbietet.
Zu(oom) hause schreiben beinhaltet sechs regelmäßige Zoom-Konferenzen, an denen man teilnehmen, schreiben und vorlesen kann oder sechs biografische Schreibaufgaben, die Zuhause mit Zeit und Muße in Geschichten verwandelt werden können. Sie werden hier zu lesen sein!
Der Kurs beginnt am 19.01.2021 und geht bis Ende März 2021. Hier finden Sie nähere Informationen zur Teilnahme!
Ein kleines Thema eigentlich, dieses Besteck, das da AUFGEGABELT wurde. Was soll ich schon über Gabeln, Messer und Löffel schreiben? Einigen fällt sofort der BÄRCHENLÖFFEL aus der Kindheit ein und DIE SCHARFEN KINDERMESSER, die Bettdecken aufschlitzen konnten. Und dann kam das gute Silber auf's Erinnerungstablett und mit ihm die Manieren bei Tisch und Sprüche, die durch unsere Familien geistern. Kennt ihr den noch: "WAS AUF DEN TISCH KOMMT, WIRD GEGESSEN"? Damit gehen lauter Regeln einher, die man bei Tisch nicht tut. Aber wer kann dann noch genießen? GEHÖREN ZUM GENUSS GUTE TISCHMANIEREN? Wenn Bestecke angeordnet werden wie Soldaten und man zum Auszug das ganz eigene Silber überreicht bekommt, dann braucht's EINE BEFREIUNG. "Nie wieder Silberbesteck", hört man einige Stimmen rufen. Und trotzdem, gar nicht uninteressant, was DER SILBERLÖFFEL ERZÄHLT. Und reimen kann er auch noch. Dann doch lieber die Hände nehmen wie IN MAURITANIEN.
Das Thema Brot bingt automatisch auch das Backen mit, das in den Dörfern in extra Backhäusern oder in der Bauernhofküche geschah. Manchmal reichen die Eindrücke eines Maisbrotes, in der kalten Bauernhofküche gebacken, so lange, dass man es noch eine Weile weiterzelebriert und DIE REZEPTE TEILT. Aber das ist ja auch gut so. JEDES BROT HAT SEINE ZEIT sowohl in der Erinnerung an ganz bestimmte Brote als auch in der Entwicklung des Sauerteiges. Das heutige Brot in seiner Vielfalt ist anders als DAS BROT DER KINDHEIT, aber die gute alte Stulle gibt es immer noch - nur wird sie jetzt vermarktet! Die meisten Menschen konsumieren Brot nur und denken selten an dieses Grundnahrungsmittel, dabei ist es in so vielen Sprichwörtern, Glaubensätzen und Bibeltexten enthalten. TEXTE ÜBER BROT sind nicht nur hilfreich, dem Brot zur Geltung zu verhelfen, sondern auch über das eigene Schreiben zu reflektieren. Schön ist es, die Kinder zu beobachten, wie sie ihr Brot mit SCHOKOSTREUSELN UND TRAUBENZUCKER dekorieren! Und was bei Kindern immer geht, ist ZWIEBACK UND DAS BROT VON OMA, manchmal noch bis ins Erwachsenenleben hinein - mit zunehmender Heilwirkung. In der Nachkriegszeit wird es als ECHTES BROT erinnert, weil es kein Ersatz für ein anderes Nahrungsmittel war, kein Mukkefukk für Kaffee, sondern Brot, das krümelt und trocken wird und pikst, wenn es im Bett gegessen wird.
Uniform bedeutet ein- und gleichförmig und weckt nicht selten Erinnerungen, die eher Abwehr erzeugen. Es ist die UNIFORMIERTE STAATSGEWALT, die Schwarzgewandeten mit dem eisigen Blick und die FLUGHAFENKONTROLLEN, die sich da ins Gehirn drängen. Es gibt eine INNERE UND ÄUßERE UNIFORM! Und dann ist da DIE KLUFT der Frauen und Mädchen im Nationalsozialismus, die nicht nur Kleidung ist, sondern auch eine Kluft zwischen etwas und jemanden zieht. Und heute? Können wir uns wirklich "frei" die Frage nach der UNI- ODER ANTIFORM stellen - wer will schon ausgeschlossen werden? Wenn man genauer hinschaut, eröffnet sich einem aber auch ein SAMMELSURIUM BUNTER GESTALTEN in Uniform oder im Protest dagegen - und damit doch auch dabei und zusammen in der Dagegengruppe und irgendwie wieder uniform.
Der erste Gedanke zum Thema Fremdsprache ist der Sprachunterricht in der Schule. Welche Sprache da nun im Einzelnen gelernt wurde, ist individuell verschieden. In dem Thema steckt aber vor allem die "Sprache". Was bedeutet MUTTERSPRACHE, was Fremdsprache? Wann ist eine Sprache nicht mehr fremd - erst wenn man beginnt in ihr zu träumen? Sind Baby-, Informatiker- und Juristensprachen und Oma und Opas Plattdeutsch auch als Fremdsprache zu verstehen ... nicht zu verstehen? Sind Slang oder Jugendsprache EINFACHDEUTSCH ODER SCHWER? Fragen über Fragen und ganz am Anfang stand das Wort und Pfingsten mit dem Sprachwunder wird auch erwähnt. Herrje, einfach nicht sprechen und eine SPRACHBIOGRAFIE schreiben oder die Sprache zu einem kommen lassen wie SCHÄTZE AUS CHINA. Was aber soll man tun, wenn man in ein neues Land flüchtet, Schutz sucht und konfrontiert wird mit diesem vor Konsonanten strotzenden, harten DEUTSCH ALS FREMDSPRACHE?
Jeder fragt sich einmal, wie man zu dem eigenen Namen gekommen ist? Vor- und / oder Nachname, beides wird mindestens einmal nach der Bedeutung, dem Klang oder der Familiengeschichte hinterfragt, gekostet und durchsucht. Was bedeutet MEIN NAME fragt sich der kleine Schwan, während diejenige, die NICHT BRIGITTE heißen musste, der Ullstein Schnitte ewig dankbar ist. DER STERN, der dem Vater so leuchtende Momente bescherte, entscheidet sich bewusst für einen Doppelnamen, um die weibliche Linie zu ehren. Der KLINGENDE NAME von Gisela ist bequem wie ein Schuh und so schön, wie die Kette der Oma. Und außerdem auch besonders. Den Namen GISELA gibt es nicht so oft, (außer in diesem Schreibkurs). Aber wie geht das eigentlich mit dem Namen? Ist man die Person, die so genannt wird von Anfang an mit allen Bedeutungen, Beweggründen und Empfindungen, die in den Namen gegeben wurden, oder wird man die Person mit diesem Namen und kreiert neue Bedeutung und 5 NAMENS-ELFCHEN (rund um eine Nanni)? Und wer verliebt sich, nur auf Grund eines Namens? Ist der richtige MÄNNERNAME ein Garant für eine lange und glücklich Beziehung oder kommt der Hund mit dem Weltenzerstörer-Namen dazwischen?
Der Kurs endet mit einem Blick in die Sterne
Unter dem weiten Sternenzelt auf dem Rücken auf der Wiese liegend sehen manche Menschen STERNSCHNUPPEN - mit Glück - und werden DEMÜTIG VOR DER UNENDLICHKEIT, aber auch sicher als kleiner Teil eines großen Ganzen. Einige erleben dichterische STERNSTUNDEN MIT DEM ENKEL und wieder andere verfassen eine BEZIEHUNGSGESCHICHTE IN STERNEN - auch wenn letztere keine Liebeserklärung zur Kirche darstellt. Sterne sind unerreichbar, nur mit dem Sehsinn zu erfahren und trotzdem können sie ganz nah sein, EIN KLEINES STERNCHEN für einen geliebten Menschen. ÜBER DER WÜSTE allerdings sind sie ganz weit und alles umfassend. Erkenne dort 'mal den einzelnen Stern - wobei einige ÜBERALL NUR DIE VENUS sehen können.