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Nachlese vom 16. Februar 2017

Nachlese zum Vortrag vom 16. Februar

"Kolumbien - Kontrovers"

Von und Mit: Frithjof Haupt


Eine eurozentrische Sichtweise auf Kolumbien

Kolumbien! Ein Land, das aus der Ferne wie ein Mysterium erscheint. Einzelne Themen wie Kaffee, Früchte, alte Völker, Lateinamerika, Fußball aber auch Drogen und Krieg legen den langen Weg über den Pazifik bis zu uns zurück und bilden ein verworrenes nicht greifbares Bild. Die Gewalt und Kokain dominieren allerdings die Auseinandersetzungen und lassen die meisten schönen Dinge im Hintergrund verschwinden. Durch ein soziales Jahr durfte ich unter den Menschen in Kolumbien leben und einen Einblick aus nächster Nähe erhaschen.

Zwei Seiten – Aber eine steht im Vordergrund

Kolumbien ist das Land der Vielfalt. Es gibt alle Landschaftsformationen von der Karibik über die 6000m hohen Anden und Wüsten bis zum Amazonas, die von einer Vielzahl verschiedener Bevölkerungsgruppen belebt werden. Der Mix aus Ureinwohnern, Einwanderern, ehemaligen Sklaven und Zuwanderungen aus dem Ausland spiegeln sich in einem Reichtum an Musikrichtungen, kulturellen Bräuchen, einzigartigen Tänzen, dem unterschiedlichsten Essen und in verschiedensten Dialekten über das Land verteilt wieder. Es entsteht eine einzigartige Vielseitigkeit die durch bunte Farben ergänzt und nur durch direktes Erleben greifbar wird. Dies ist allerdings nur eine Seite von Kolumbien.


Auf der anderen Seite ist die Geschichte Kolumbiens durch Kriege, Gewalt und Drogen geprägt, welche es nachzuvollziehen gilt, um das Land verstehen zu können. Das Land ist dreimal so groß wie Deutschland, hat aber nur ca. 50 Millionen Einwohner, wovon ca. ¾ in den Ballungszentren leben. Dieser Umstand ist auf die Inlandsflucht zurückzuführen die durch Vertreibung, Drogenanbau und Korruption hervorgerufen wird. Davon sind knapp 5.2 Millionen Menschen akut betroffen.

Nach  einem Jahr im Ausland möchte ich auf die Vielseitigkeit und Farbenfroheit von Kolumbien hinweisen. Durch die Nachrichten sind wir einseitig orientiert und machen uns zu wenig freie Gedanken. Die kritische Betrachtung des Äußeren ist gefärbt und lässt nur eine Seite im Vordergrund stehen.

-Frithjof Haupt

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Seite aktualisiert am 12.08.2016